Im neuen Jahr trinke ich mehr Wasser.
Im neuen Jahr mache ich mehr Sport.
Im neuen Jahr wird sowieso alles viel besser.
Und trotzdem zeigt sich nach ein paar Wochen, dass irgendwie doch nicht mehr Wasser getrunken wurde. Dass doch der einzige Sport bleibt, den Müll in einer Extratour wegzubringen. Dass sich alles in allem gar nicht mal so viel verändert hat. Jetzt aber mal Hand aufs Herz: Wer von uns glaubt wirklich daran, dass sich von jetzt für immer alles zum Besseren wendet, nur weil wir es uns einmal vornehmen? Da liegt aber auch schon eins der Probleme begraben. Wenn ich von Anfang an nicht an mich glaube, welche Hoffnung hat ein Vorhaben dann noch zu gelingen?
Der fehlende Glauben an der Erfolg ist nur ein Umstand, der den tollen, neuen Vorsätzen im Wege steht. Was noch sind Gründe dafür, warum die guten Vorsätze nur das bleiben?
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- Die Formulierung.
- Gewohnheiten und der Autopilot.
- Das fehlende Warum.
- Die Diskrepanz zwischen dem jetzigen und dem zukünftigen Ich.
4 Gründe, warum deine guten Vorsätze scheitern werden
Die Formulierung
Gewohnheiten und der Autopilot
„achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal“.
Mit anderen Worten formen die Handlungen, die wir jeden Tag ausführen, unser Leben. Das ist sogar ganz messbar im Körper nachzuvollziehen. „Neuroplastizität“ beschreibt den Vorgang im Gehirn, dass oft genutzte Hirnareale und Synapsen sich durch wiederholte Aktivierung mit der Zeit verstärken und ausformen. Wenn wir also oft immer gleich handeln, brennt es sich förmlich im Gehirn fest. Die Handlung oder Gewohnheit wiederum wird durch bestimmte Dinge, sogenannte Trigger, ausgelöst. Das kann eine Uhrzeit, wie beispielsweise die Mittagszeit, ein Geruch, ein Gefühl oder auch eine andere Gewohnheit sein.
Um nun also zu den Vorsätzen zurückzukommen: Möchtest du etwas an deinem Lebensstil ändern, hängt das meist mit dem Formen von neuen Gewohnheiten zusammen. Um diese erfolgreich zu meistern, kannst du dich fragen, warum es bisher noch nicht geklappt hat. Du kannst dir auch überlegen, wie du die neue Gewohnheit einfach erreichbar und lohnenswert machst (sehr frei nach James Clear’s „Atomic Habits“ – an anderer Stelle gerne mal mehr). Auf lange Sicht geht es also darum, die täglich wiederholten, neuen Handlungen deines Vorsatzes zu neuen Gewohnheiten zu machen. Ein wichtiger Faktor zum Gelingen ist allerdings das Warum.
Das fehlende Warum
Ähnlich ist es, wenn es um das Umsetzen von guten Vorhaben geht. Der einfache Gedanke, dass es gut für den Körper sei oder dass andere sagen, man müsse das so machen, reicht dabei nicht aus. Es geht vielmehr um einen tief sitzenden Antrieb, eine Antwort, warum es dir ganz persönlich wichtig ist, das umzusetzen. Um bei dem Beispiel mit dem Wasser zu bleiben, wäre ein ganz persönlicher Grund zum Beispiel „Ich werde extrem müde und unkonzentriert, wenn ich konstant zu wenig trinke. Ich erreiche dann nicht, was ich mir vornehme und enttäusche mich selbst. Ich möchte stattdessen wach sein, damit ich meine Tage voll ausschöpfen kann“. Oder so ähnlich. Aber du versteht, worum es mir geht, oder?
Was ist also deine ganz eigene Motivation für dein Vorhaben? Warum? Beantworte es dir so ehrlich und konkret wie möglich selbst. Stell dir vor, was passiert, wenn du es erreichst. Und was passiert, wenn nicht.
Die Diskrepanz zwischen dem jetzigen und dem zukünftigen Ich
Es lässt sich aber wiederum auch im menschlichen Gehirn beobachten. Denn wenn wir an unser zukünftiges Ich denken, werden die gleichen Bereiche im Hirn aktiviert, wie wenn wir an andere Menschen denken. In unseren Gedanken also ist unser zukünftiges Ich eine ganz andere Person als die, die hier gerade sitzt. Kein Wunder, dass diese andere Person super motiviert ist und auf jeden Fall alle gesteckten Ziele erreichen wird. Sich diese Tatsache bewusst zu machen und damit mit ein wenig mehr Realitätsnähe die guten Vorsätze und deren Umsetzung zu betrachten, kann daher helfen. Eine andere Idee ist noch, das zukünftige Ich als lieben Menschen zu betrachten, dem etwas Gutes getan werden soll. Am besten im Hier und Jetzt. Wenn du dann das nächste Mal vor der Entscheidung stehst, ob Hopp oder Top, denk an dein zukünftiges Ich und wir es sich freuen wird über die gute Entscheidung, die du in diesem Moment triffst.
*Wie der aufmerksamen Leserin sicherlich aufgefallen sein sollte, fehlen in diesem Beitrag sämtliche Quellen und Belege. Entweder glaubst du mir einfach oder du nimmst mit, was dir plausibel erscheint. Oder du nimmst es einfach als reine Unterhaltung. Frohe Weihnachten!